Spektakulaerer Eisfall im Tiroler Oberland, 180m, WI6
Zustieg: ca. 30 mins
Stefan und Martin
Dieser Eisfall gehoert wohl zu den schoensten und spektakulaersten Eisfaellen im Oberen Gericht und sein Name kommt nicht von ungefaehr, bedrohten doch seine zwei maechtigen Eissaeulen frueher die unterhalb liegende Reschenbundesstrasse. Genau diese zwei Eissaeulen mit 25-30m senkrechtem Eis stellen auch die Hauptherausforderung fuer Eiskletterer dar.
Wir parken das Auto rechts vor der ersten Gallerie und stellen unsere Ausruestung zusammen. Kurz vor der dritten Gallerie fuehrt der Zustieg ueber eine kleine Mauer hinauf zur ersten Eissaeule. Maechtig tront sie ueber uns und Dank dem eingelegten Seil ist sie bis zum Boden gut zusammengewachsen (mit bestem Dank an die lokale Eiskletterelite!). Das Eis der ersten Saeule ist durch die rasche Abkuehlung in den letzten Tagen recht hart aber gut zu begehen. Im dosierten Tempo steigen wir (Stefan vor, Martin nach) die erste Eissaeule hinauf, wohl wissend, dass die Schluesselstelle noch vor uns liegt. Die naechste Seillaenge wird zuegiger genommen und schon stehen wir vor der zweiten Eissaeule (3 SL). Gut schmeckt der Schluck Tee und „baerig“ ist der Anblick dieser Eissaeule. Besondes der untere Teil der Eissaeule ist schwierig (stellenweise koehrig roehrig) und Popeye laesst gruessen. Im oberen Teil wird das Eis besser, sozusagen tip-top. Mit brennenden Unterarmen geht es in die letzte Seillaenge, die mit einer kalten Dusche auf uns wartet, aber ansonsten gut zu begehen ist. 180 Meter Eis liegen hinter/unter uns und es ist wiedermal Teatime. Der Tiefblick auf den Inn und Alt-Finstermuenz ist ein Genuss. Das Abseilen ist kein Problem, einzig der zweite Stand muss durch eine Eissanduhr ersetzt werden, da der Fels ausgebrochen ist. Hurtig wird die Ausruestung im Auto verstaut und 10 Minuten spaeter geniessen wir bereits Tanjas leckere Lasagne und das wohlverdiente Bier.
Erstbesteiger: Netzer Egon, Thöni Egon, Höllriegel Siggo