Skitour im Ortlergebiet mit Tanja, Stefan, Markus und Martin
Der Wetterbericht verspricht wiedermal ein schoenes Wochenende und laedt ein zu einer hochalpinen Skitour auf den Ortler. Tanja, Stefan, Markus und Martin packen ihre Ausrüstung und machen sich noch nachmittags auf den Weg zur Berglhütte. Zuerst geht es mit dem Auto nach Hl. Drei Brunnen das gleich hinter dem Ort Trafoi liegt. Dort stellen wir unser Auto ab und machen uns an den ca. 1.5km und 600hm langen Anstieg zur Berglhütte. Während im unteren Teil des Anstieges die Skier noch auf den Rucksack geschnallt sind, kommen sie nach etwa 300hm zum Einsatz. Fell-auf und zügig gewinnen wir an Höhenmeter. Gerade rechtzeitig zum Abendessen erreichen wir die gemütliche Hütte wo uns der gastfreundliche Wirt mit einer schmackhaften Suppe und Pasta verwöhnt.
Das Frühstück wird früh serviert und das nicht ohne Grund, warten am nächsten Tag doch 4km und ca. 1.700hm zum Gipfel und recht warme Temperaturen auf uns. Die Nacht ist sternenklar und verspricht optimale Tourenbedingungen. Der Berg jedoch mahnt uns, dass wir uns hier im hochalpinen Gelände befinden und nur kurz als Gast geduldet werden. Und beinahe wäre es passiert. Kurz nach der Hütte führt die Skitour quer über die Trafoier Eisrinne unterhalb dreier drohender Eisbrüche. Ein dumpfes Knacken gefolgt von einem Grollen vom großen, rechten Eisbruch fährt uns durch Mark und Bein. Der Gletscher kalbt und bald hüllt uns die hinunterstürzende Eislawine in weissen Staub. Uns hat die Schockwelle der Lawine fast umgeweht und so manche Gruppe war noch dichter an der Lawine. So schön die Route ist, birgt sie auch ihre Gefahren, die uns heute aufs Neue aufgezeigt wurden. Gottseidank ist nichts passiert!
Viele Tourengeher machen kehrt. Auch wir besprechen uns kurz, setzen die Tour aber fort. Mit einem unwohlsamen Gefühl im Magen queren wir die Trafoier Eisrinne in Richtung Bärenloch zum Lombardi Biwak. Dort genießen wir zum Erstenmal die Sonne und diskutieren kurz die Geschehnisse. Das hätte beinahe die letzte Skitour fuer uns sein können. Im steilen Gelände heisst es immer wieder Ski ab und Steigeisen an. Über die „Oberen Stückla“ und das Ortler-Plateau erreichen wir den Gipfel des Ortlers.
Nach kurzer Pause erkunden wir die Bedingungen der Minnigerode, eine 45-50 Grad steile Rinne die südöstlich vom Gipfel ca. 700m auf den Suldenferner führt und von Heini Holzer Erstbefahren wurde. Es ist ca. 11:00 und die Bedingungen sind gut. Markus entschließt sich, die Rinne von ganz oben zu befahren. Der erste Schwung ist getan und zügig baut er in der Rinne Höhenmeter ab. Stefan, Martin und Tanja schnallen die Skier ca. 100m tiefer an und machen sich an die Befahrung der Rinne. Die Zeit drängt, denn schon bald lösen sich da und dort kleine Rutscher und Steine. Zudem, Vorsicht vor der Randspalte am unteren Ende der Rinne!
Gemütlich und erleichtert carven wir über den Suldenferner zur Skipiste und auf dieser nach Sulden. Mit dem Taxi geht es schließlich zurück nach Hl. Drei Brunnen und dann zur wohlverdienten Pizza beim Hans.
Fam. Johann Georg Mazagg
Www: http://www.berglhuette.it/
Tel. +39 338 3877344